Autismusshirt

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Mittwoch, 13. Juli 2016

AUFRUF

AUFRUF
Ich plane, ein neues Buch über Autismus zu schreiben, das eine Hilfe sein soll für Familien, die ein (kleines) Kind haben mit Auffälligkeiten, die sie selber nicht zuordnen können und die auch keine deutlichen Hinweise seitens des Kinderarztes erhalten.
Ich suche Familien, die bereit sind, ihre Geschichte zu erzählen: Wann und wie sie gemerkt oder erfahren haben, dass ihr Kind autistisch ist. Oft ist das ein langer und steiniger Weg gewesen und jeder Weg bis hin zur endgültigen Diagnose ist garantiert anders verlaufen.
Alle Geschichten werden streng vertraulich behandelt, die Namen verändert und vor der Veröffentlichung des Buches müsste jede Familie, die ihre Geschichte preis gibt, ihr schriftliches „OK“ geben.
Der Rein-Erlös aus dem Verkauf des Buches würde in die Kasse des gemeinnütziges Vereins „Autistische Welt e.V.“ fließen.
Wer Interesse an dem Buchprojekt hat, möge mir bitte eine Email schreiben unter:
Um einen Vorgeschmack zu bekommen, wie ein Kapitel aus einer Geschichte aussehen könnte, kann dies unter der Leseprobe aus meinem Buch „Fanti, das kleine Schlitzohr – Leben mit einem autistischen Kleinkind“, das 2014 im Tiponi-Verlag erschienen ist, nachlesen (Link zur Leseprobe: Am Ende des Textes).
Allerdings soll es nicht bei den wenigen Zeilen bleiben. Auch ich beschreibe in oben genanntem Buch in weiteren Kapiteln, dass das in der Leseprobe erzählte Schlüsselerlebnis nur den Ausschlag gegeben hat, das Rad der Diagnostik in Bewegung zu setzen. Viele kleine Auffälligkeiten in den Jahren zuvor haben im Nachhinein das Gesamtbild abgerundet.
Doch keine Angst: Ich würde den Interessenten einen Fragebogen als Hilfestellung an die Hand geben, damit auch möglichst nichts vergessen wird. Sie brauchen auch keine schriftstellerischen Fähigkeiten zu haben. Knappe Stichwortsätze würden vollkommen ausreichen. 

Hier die Leseprobe:
Der Tag, der alles veränderte
Meine Tochter hatte ausnahmsweise eine Reitstunde am frühen Nachmittag. Ich selber kam gerade von einer längeren Verpflichtung und es reichte zeitlich nicht mehr, dass meine Tochter mir zu Hause Marie zur Aufsicht übergab. Also verabredeten wir uns am Reitstall, wo ich die Kleine übernehmen sollte. Wir kamen zeitgleich an und parkten die Autos nebeneinander. Was erwartet eine Oma von ihrer fast zweijährigen Enkelin, mit der sie zusammen im Haus lebt, wenn die Kleine aus dem Autositz gehoben wird und die Oma mit offenen Armen daneben steht? Was würden Sie von Ihrem Familienhund erwarten? Dass er freudig auf Sie zuläuft, heftig mit dem Schwanz wedelt und Sie anspringt – wenn Sie es ihm nicht unter den strengen Augen von Hundetrainern aberzogen haben -. Was aber passierte damals mit Marie? Meine Tochter stellte sie neben das Auto. Marie schaute völlig abwesend durch mich hindurch, drehte sich auf dem Absatz um und rannte auf die nächste Weide. Sie sah sich weder nach ihrer Mutter noch nach mir um, reagierte auf keinerlei Rufen. Wir schienen für sie überhaupt nicht zu existieren. Ich hatte jahrelang Psychologie unterrichtet und mir schoss in dem Moment nur ein Gedanke in den Kopf! < Autismus! > Es traf mich wie ein Schlag. Diese Sekunde stellte das zentrale Schlüsselerlebnis dar und den Wendepunkt in unserem Leben zu dritt. Was sollte nun werden?