Autismusshirt

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Montag, 16. Februar 2015

Facebook und Foren

Liebe Leser,
man mag von Facebook halten, was man möchte: Aber ich merke täglich mehr, wie gut es tut, sich dort - und auch in entsprechenden Foren - über Probleme mit besonderen Kindern auszusprechen, sich Rat zu holen, sich mal "auszukotzen" und auch mal zu lachen.
Meine facebook-Gruppe "Autistische Welt", die neben etlichen anderen Gruppen über Autismus existiert, ist erst drei Wochen alt. Trotzdem ist dort schon so viel Leben, wird dort von so viel Liebe zu den autistischen Kindern berichtet, dass es eine Freude ist. Aber auch gute Ratschläge werden gegeben, wenn jemand nicht mehr weiter weiß, Leid wird geteilt, Probleme werden verstanden; und manchmal hilft auch nur ein netter Kommentar, um einem Mitglied wieder Mut zu machen in einer ausweglos scheinenden Situation.
Dabei sind es völlig fremde Menschen, die sich dort in dieser Gruppe "treffen". Sie wohnen hunderte Kilometer voneinander entfernt - und sind sich doch so nah. Das finde ich phantastisch. 
Die modernen Medien werden immer verschrien, sie würden menschliche Kontakte zerstören. Das mag in vielen Fällen auch stimmen, wenn beispielsweise in der Familie kein Gespräch mehr stattfindet, weil jeder lieber auf sein Handy oder den Bildschirm starrt und stumm kommuniziert. Aber wenn - wie auffällig oft - allein mit ihren besonderen Kindern da stehende Mütter sich über diese Kinder austauschen möchten, ist diese Möglichkeit unersetzlich. Wie oft stehen diese Mütter wirklich allein da; die Väter der Kinder, sonstige Verwandte und Bekannte haben sich rar gemacht, weil das Kind besonders ist. Ämter und Behörden machen das Leben zusätzlich schwer und konkrete Hilfestellungen für autistische Kinder gibt es auch nicht hinreichend. Da bleibt manchmal nur der Weg, sich in einer facebook-Gruppe oder einem Forum Gleichgesinnte zu suchen, die richtig gut tun können. Aber auch für diejenigen, die mit autistischen Kindern in einer funktionierenden Familie leben, ist diese Art von Austausch eine zusätzliche Bereicherung, weil sie über den eigenen Tellerrand hinaus gucken. Sie sehen nicht nur ihr eigenes Kind (denn jeder Autist ist anders), sie erfahren von anderen Schicksalen, sie können eventuell mit Ratschlägen weiter helfen und von ihrer Situation erzählen. 
Fazit: Spezielle facebook-Gruppen und Foren können wertvolle Möglichkeiten sein, in Bezug auf wichtige Lebensbereiche mit vielen Gleichgesinnten und Gleichbetroffenen zu kommunizieren.   

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